Burnout – 110 mögliche Symptome & Warnzeichen

Inhalt

Burnout Symptome - auf dem Weg in die Erschöpfung

Viele individuelle Faktoren beeinflussen den Verlauf von einer stressbeladenen Lebensphase hin zu einer Erschöpfung. Je besser Betroffene die typischen Burnout Symptome und Warnzeichen kennen, desto früher können sie aktiv werden. Auf dieser Seite findest du die häufigsten Beschwerden, die mit dem Burnout-Syndrom in Verbindung stehen. Die folgenden drei Kategorien dienen zur besseren Übersicht der langen Liste von möglichen Symptomen:

physische Erschöpfung | emotionale Erschöpfung | mentale Erschöpfung

Jeder Mensch ist für eine andere Ebenen der Erschöpfung empfänglicher. Individuelle Stärken und Schwächen, aber auch Arbeits- und Lebensverhältnisse beeinflussen Auftreten und Intensität der Begleit-Symptome. Diese können bereits für Betroffene eine Einschränkung der Lebensqualität darstellen, weit bevor sich Gefühle der Erschöpfungen einstellen. Für einen differenzierten Blick auf die Ursache der Beschwerden, ist es nach meiner Erfahrung wichtig, auf Veränderungen seit dem Beginn einer Stressphase zu achten. Eine Zunahme der Anzahl oder Häufigkeit von Symptomen kann bereits ein erstes Indiz für eine stressbedingte Ursache sein.

Mentale Erschöpfung

Unter mentaler Erschöpfung stehen die wichtigsten Burnout Symptome, die das Verhalten und die innere Einstellung betreffen. Die auffälligsten Beschwerden werden hier primär durch mangelnde Regeneration hervorgerufen. Zu ihnen zählen chronische Müdigkeit, Schlafprobleme und anhaltender Energiemangel. Betroffene begegnen diesen häufig mit einem steigenden Kaffeekonsum oder dem Einsatz anderer Stimulanzien. Eine unzureichende Erholung kann zudem die Kognition beeinflussen. Wenn dadurch Konzentration und Aufmerksamkeit gestört sind, fällt es Betroffenen oft schwer komplexe Aufgaben zu bewältigen. Ebenfalls kann die Fähigkeit einfache Entscheidungen zu treffen leiden.

Eine eintretende Veränderung der Moral wirkt sich vor allem auf die zwischenmenschliche Ebene aus. Oft steigt damit das Konfliktpotenzial auf der Arbeit und im Familien- oder Freundeskreis. Ein Verlust der Motivation zeigt sich vor allem im Arbeitskontext. Betroffene reagieren dann mit Desinteresse oder einer negativen Einstellung gegenüber ihrer Aufgaben. Auf diesem Weg kann anhaltender Stress auch zu einer Zunahme von Fehltagen führen. Im Privatleben ist die plötzliche Aufgabe von Interessen oder Hobbies ein weiteres Warnzeichen.

Vielfach wird zudem ein Abfall an Flexibilität beschrieben. Betroffene vermeiden bewusst Veränderungen und weisen Lösungs- oder Hilfsangebote unmittelbar zurück. Stattdessen geben sie sich zunehmend Gedankenspielen und Phantasien von Flucht oder von einem drastischen Lebenswandel hin. Ein bisher unbekanntes, negatives Selbstbild und Gefühle von Unzulänglichkeit können die beschriebenen Verhaltensmuster zusätzliche bekräftigen.

Emotionale Erschöpfung

Der Weg in die emotionale Erschöpfung ist häufig von innerer Unruhe und Anspannung geprägt. Durch den Verlust der inneren Balance können sich vielerlei Symptome entwickeln. Von gesteigerter Nervosität bis zu undefinierten Ängsten ist das Auftreten bisher unbekannter Emotionen möglich. Damit einher gehen nicht selten Veränderungen der Sensibilität. Häufig in Form einer gesteigerten Wahrnehmung von Sinnesreizen oder einer verringerten emotionalen Belastbarkeit. Diese können für betroffene Personen eine zusätzliche Beeinträchtigung darstellen und sich in sozialem Rückzug und Abgrenzung darstellen.

Mit einer emotionalen Erschöpfung kann zudem eine Verflachung der Gefühlsregung einhergehen. Diese wird von Außenstehenden häufig als Gleichgültigkeit oder emotionale Kälte wahrgenommen. Sie kann sich aber auch durch eine gesteigerte emotionale Distanz zum sozialen Umfeld bemerkbar machen. Ebenfalls in der Interaktion mit anderen Menschen machen sich impulsive Reaktionen bemerkbar. Diese sind oft getrieben von Wut, Ärger oder Frustration und können das zwischenmenschliche Konfliktpotential fördern.

Auf persönlicher Ebene hat Dauerstress meist eine negative Wirkung auf die Stimmung. Niedergeschlagenheit und Traurigkeit bis hin zu innerer Leere und Apathie können hierfür Anzeichen sein. Betroffenen fällt es oft schwer, eigene Leistungen anzuerkennen und wertzuschätzen. Ein gesteigerter Zeit- und Leistungsdruck, der nicht selten selbstauferlegt ist, fördert zusätzliche das Schwinden von Zuversicht für die eigene Situation. Ein allmählicher Verlust von Sinn und Hoffnung kann existenzielle Verzweiflung bestärken und eine emotionale Abwärtsspirale hervorrufen.

Symptome der emotionalen Erschöpfung können besonders gefährlich für die Gesundheit und das Leben werden. Deshalb empfehle ich in solchen Fällen und vor allem bei steigendem Leidensdruck, immer eine Einschätzung einer psychologischen Fachkraft.

Physische Erschöpfung

In der Kategorie der physischen Erschöpfung findest du Burnout Symptome, die im weitesten Sinne die Körperwahrnehmung betreffen. Dabei können verschiedene Organ-Systeme und Funktionen des Körpers betroffen sein. Ein Paradebeispiel hierfür ist der Verdauungstrakt. Stressbedingte Magen-Darm-Probleme reichen von Sodbrennen über häufige Durchfälle bis zu Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten. Aber auch unbestimmte Bauchschmerzen können in stressigen Alltagssituationen, genauso auf wie Kopfschmerzen oder Rückschmerzen gehäuft auftreten. Schmerz gilt im Allgemeinen als ein Frühwarnzeichen für das Burnout-Syndrom, wird von vielen jedoch als alltäglich hingenommen.

Ebenfalls oft unterschätzt ist der Einfluss von anhaltendem Stress auf das Immunsystem. Kommt das Abwehrsystem aus dem Gleichgewicht, kann eine geschwächte Abwehrleistung die Anfälligkeit für Erkältungen und Infekte steigern. Eine Dauerbeanspruchung des Immunsystems kann sich aber auch ins Gegenteil umschlagen und so eine Überreaktion begünstigen. Auf diesem Weg lassen sich Zusammenhänge von Stress mit entzündlichen Erkrankungen und Autoimmungeschehen erklären.

Das Anheben von Puls und Blutdruck ist eine kurzfristige, gewünschte Reaktion des Körpers auf Stress. Eine konstante Mehrbelastung durch anahaltenden Stressphasen kann zu einer Überforderung des Herz-Kreislauf-Systems führen. Pulsrasen und Herzstolpern, aber auch Kurzatmigkeit oder Gefühle von Beklemmung können dann die Folge sein. Ebenfalls als gewünschte Stressreaktion gilt die Aktivierung des Hormonsystems. In Sekundenbruchteilen werden die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet. Wird dieses System überstrapaziert, kann ein Mangel an Baustoffen im Körper entstehen. Da die Hormonproduktion zu Gunsten der Stresshormone ausgelegt ist, haben anderen Hormonachsen oft das Nachsehen. Wird dadurch die Produktion von Schilddrüsen- oder Geschlechtshormonen beeinträchtigt, sind Antriebslosigkeit oder Funktionsstörungen im Zyklus der Frau mögliche Folgen.

Das Nervensystem ist in anhaltenden Stresssituationen besonders von mangelnder Erholung betroffen. Hyperaktivität und Ruhelosigkeit sind hierfür erste Warnzeichen und können der Regeneration zusätzlich im Weg stehen. Weitere mögliche Symptome sind Muskelzuckungen, Krampfneigung und nervöse Ticks. Anzeichen der mentalen Erschöpfung, wie sie eingangs beschrieben sind, können ebenfalls durch eine Übererregung des Nervensystems begünstigt werden.

Burnout Symptome - es muss nicht immer stress sein

Viele der aufgeführten Symptome werden nicht ausschließlich von Stress ausgelöst und können auch anderen, teils schwerwiegenden, Erkrankungen zugrunde liegen. Von einem Mineralstoffmangel über eine Depression bis zu einer Tumorerkrankung sind die möglichen Ursachen teils weitreichend. Beschwerden sollten deshalb nicht pauschal als stressbedingt abgetan werden. Erst in einer ganzheitlichen medizinischen Untersuchung kann herausgefunden werden, welche deiner Symptome wirklich stressbedingt sind. Nach meiner Erfahrung kann der ganzheitliche Blick der Naturheilkunde hier eine gute erste Einschätzung bringen.

Teile Dein Gesundheitswissen: