Wenn du schon einmal in einer osteopathischen oder naturheilkundlichen Behandlung warst, hast du diesen Satz bestimmt schon gehört: „Für die nächsten zwei Tage bitte besonders viel Wasser trinken“. Doch woher rührt diese Empfehlung? Und weshalb ist es für den Körper besonders nach einer Behandlung wichtig, dass wir ausreichend trinken?
Wofür brauchen wir frisches Wasser im Körper?
Je nach Alter, Geschlecht und Konstitution besteht unser Körper zu 50-80% aus Wasser. Es hat einen großen Anteil an lebenswichtigen Aufgaben wie der Regulation unserer Körpertemperatur, der Immunabwehr und der Entgiftung. Doch es gibt kaum Vorratskapazitäten im Körper. Das Wasser zirkuliert ununterbrochen in den Organen und im Zwischengewebe. Von dort werden verbrauchte Flüssigkeiten samt Stoffwechselprodukten durch winzige Gefäße in das Blut- und Lymphsystem abgegeben, gefiltert und letztendlich ausgeschieden. Um diesen Kreis am Laufen zu halten, benötigen wir regelmäßig Nachschub an frischem Wasser.
Wie reinigt sich unser Körper von innen?
Die meisten naturheilkundlichen Behandlungen zielen darauf ab unseren Stoffwechsel in Schwung zu bringen, unsere Organe mit wertvollen Mineralien zu versorgen oder das Körpergewebe von Entzündungsstoffen zu befreien. Sie stellen jedoch nur einen kurzen Impuls dar – eine Art Zündfunke. Die eigentliche Arbeit leistet unser Körper in den folgenden Stunden und Tagen selbst. Er löst Rückstände in den behandelten Regionen und schafft so Platz für frische Baustoffe. Die Abbauprodukte werden dann, zum großen Teil in der Leber, umgebaut und mit dem Harn über die Nieren ausgeschieden. Bemerkst du im Anschluss an eine Behandlung, dass sich der Geruch deines Urins ungewöhnlich verändert hat, kann das ein Hinweis darauf sein, dass dein Körper vermehrt gelöste Stoffwechselprodukte ausscheidet.
Eine Versorgung mit ausreichend Flüssigkeit ist nach meiner Erfahrung die Grundlage für jeden Heilungsprozess und eine stabile Gesundheit.
Wie du einen optimalen Stoffwechsel im Gewebe schaffst.
Erfahrungsgemäß ist der Erfolg einer Behandlung davon beeinflusst, wie gut der anschließende Austausch von verbrauchten und nährstoffreichen Körperflüssigkeiten im Gewebe ist. Ein entspannter Spaziergang nach der Behandlung regt den Blutfluss an und kann dabei helfen, Nährstoffe in alle Körperregionen zu verteilen. Insbesondere profitieren unsere Faszie, Knorpel und Bandscheiben von der Bewegung. Ihr Stoffwechsel funktioniert überwiegend durch sanfte Be- und Entlastung. Ähnlich wie bei einem Schwamm, den man ausdrückt, so dass er frisches Wasser aufnehmen kann.
Stress wirkt der Behandlung entgegen
Besonders wichtig ist es, große körperliche Anstrengung zu meiden. Diese bedeutet für unseren Körper einen Stressreiz, der die Durchblutung der Organe und die Nährstoffaufnahme beeinträchtigen kann. In anhaltenden Belastungsphasen neigen unsere Faszien dazu, sich durch die Einwirkung der Stresshormone zusammenzuziehen. Dies wirkt der eigentlichen Idee der Behandlung, einer Anregung der Durchblutung und des Stoffwechsels entgegen.
Entspannung, Bewegung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr – wenn du diese drei Säulen eines gesunden Stoffwechsels fest in deinen Alltag integrierst, kannst du aktiv zur positiven Wirkung deiner Heilbehandlung beitragen und den Grundstein für ein anhaltendes Wohlbefinden legen.
